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"Gottesbegegnung gegen Einsamkeit"

1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach:
2 Wer verfinstert da den Ratschluss mit Worten ohne Erkenntnis?
3 Gürte doch deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, und du sollst mich belehren!
(Hiob 38:1-3, Schlachter)

3 Als er aber hinzog, begab es sich, dass er sich Damaskus näherte; und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel.
4 Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich?
5 Er aber sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen!
(Apg 9:3-5, Schlachter)
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Gottesbegegnung gegen Einsamkeit

Einsamkeit ist ein sich immer weiter ausbreitendes Phänomen. Es hat solche Ausmaße angenommen, daß sich die Bundesregierung herausgefordert sieht, sich mit dieser Entwicklung zu beschäftigen. So wurde im Jahr 2024 erstmals ein sogenanntes „Einsamkeitsbarometer“ erstellt.

Im dem Stadtteil Berlin-Reinickendorf wurde bundesweit erstmals eine Stelle, die sich Einsamkeitsbeauftragter nennt, eingerichtet. Es handelt sich also um ein Phänomen von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz und Tragweite. Dabei ist Einsamkeit ein durchaus vielschichtiges Problem mit sehr unterschiedlichen Ausprägungsformen. Einige sind hier ergänzend wiedergegeben:

Soziale Einsamkeit

Emotionale Einsamkeit:
Es gibt Personen, die zwar soziale Kontakte haben, denen aber enge emotionale Bindungen fehlen.

Existenzielle Einsamkeit:
Manche Menschen fühlen sich dem Sinn des Lebens und damit sich selbst und ihrer Umwelt entfremdet.

Situationsbedingte Einsamkeit:
Diese wird durch bestimmte Lebensumstände hervorgerufen, wie etwa einen Umzug in eine neue Stadt, eine Trennung oder den Verlust eines geliebten Menschen.

Ein besonderes Merkmal von Einsamkeit ist, daß ein Mensch sich einsam fühlen kann, obwohl er umgeben ist von Freunden, Kollegen und durchaus freundlichen Mitmenschen. Man nennt dies auch „Alone-in-the-crowd“- Phänomen.
Da es sich beim Menschen um ein soziales Wesen handelt, ist Einsamkeit ein ernstzunehmender psychischer Belastungsfaktor mit erheblichen gesundheitlichen Risiken. Schon auf den ersten Seiten der Bibel kommt Gott zu dem Ergebnis: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei“, so schuf er ihm eine Partnerin. Zwar ist der Mensch auf die Gemeinschaft zu seinem Schöpfer hin konzipiert, aber ohne Seinesgleichen konnte er offenbar selbst im Paradies nicht glücklich werden. Somit ist der Mensch, um in einem ausgeglichenen psychischen Zustand leben zu können, auf zwei Komponenten angewiesen:

1. Eine gute Gottesbeziehung

Neuere Forschungsergebnisse bestätigen, daß der Mensch per se ein spirituelles Wesen ist. Ohne erfüllende Gottesbeziehung oder eine über sich hinausweisende Sinnperspektive läuft er Gefahr, psychisch zu erkranken. Victor Frankl beschreibt diesen Zustand der Sinnleere und die damit verbundene psychische Mangelerscheinung als „noogene Neurose.“
Durch den Bruch der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott durch den Sündenfall ist, wie Paul Tillich ausführt, eine dreifache Entfremdung des Menschen geschehen. Da ist

1. Die Entfremdung des Menschen zu Gott als seinem Ursprung

2. Die Entfremdung des Menschen zu sich selbst

3. Die Entfremdung des Menschen zu seiner Umwelt und damit auch seinen Mitmenschen.

Diese dreifache Entfremdung des Menschen führt nach Tillich zum Selbstverlust, zum Verlust des inneren Zentrums und zur Spaltung der Person als Ganzheit. Die Geschichte vom Sündenfall erklärt also eine der Ursachen für Einsamkeit. Auch Carl Gustav Jung entwickelte schon in der Frühphase der analytischen Psychologie die Theorie, das ohne die Klärung der Gottesbeziehung die Selbstfindung und Selbstwerdung des Menschen – er nennt es „Individuation“ - nicht wirklich möglich ist.
Vor allem die wertvolle spirituelle Erfahrung, das Gott wertschätzend liebevoll und orientierungsgebend ist, kann Menschen im Herzen berühren. Der von Gott entfremdete Mensch erlebt in der Begegnung mit Gott die Erfahrung des Heimkommens, des Nach-Hause-Kommens.

Der Mensch kann zwar durch Leistungsorientierung, Karrierestreben, Konsumorientierung etc. diesen tiefsitzenden Mangel betäuben und sich davon ablenken, sich selbst findet er jedoch in der Beziehung zu seinem Ursprung in Gott, der uns durch Jesus Christus zum liebevollen Vater, zum Freund und zu einem inneren Zuhause geworden ist. Diese Heimat zu finden bei Gott ist die tiefste und ergreifendste und zugleich heilsamste Erfahrung, die einem Menschen auf dieser Erde zuteil werden kann. Sie eröffnet eine Sinnperspektive, die orientierungsgebend, motivierend und herausfordernd zugleich ist und weist damit einen Weg aus Einsamkeit und Isolation.

(Winfried Hahn, Pastor und Pädagoge und Geschäftsführer des Sozialtherapeutischen Zentrums de'ignis - Wohnheim – HausTabor )


Verfasst: 20.07.2025, 07:15 Uhr
Editiert: 20.07.2025, 07:22 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • mpeace24 schrieb am 20.07.2025 um 10:37 Uhr

    I heard the voice of Jesus say,
    Come unto me and rest;
    Lay down, O weary one, lay down
    Your head upon my brest.
    I came to Jesus as I was,
    So weary, worn and sad;
    I found in him a resting place,
    and he has made me glad.
    (H. Bonar)

    Ich hörte die Stimme Jesu sagen:
    Komm zu mir und ruh dich aus;
    Leg dich nieder, du Müder,
    leg dein Haupt auf meine Brust.
    Ich kam zu Jesus, wie ich war,
    so müde, erschöpft und traurig;
    ich fand bei ihm einen Ruheplatz,
    und er hat mich froh gemacht.