21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. (Mat 7:21, Schlachter)
Wenn wir uns mit dem Menschen und seinem Willen auseinandersetzen, sollten wir besonders beachten, daß der Mensch einen freien Willen hat. Das bedeutet: der Mensch ist souverän, er hat einen souveränen Willen. Es sollte ihm nichts aufgezwungen werden, was er nicht annehmen kann. Was er ablehnt, dazu sollte er nicht genötigt werden. Der freie Wille gestattet dem Menschen, frei zu entscheiden. Er ist kein Spielzeug, das von anderen gelenkt wird. Er ist für sein Handeln verantwortlich. Der Wille in ihm bestimmt alle seine inneren und äußeren Geschäfte. Er wird nicht automatisch durch eine äußere Macht gesteuert; in ihm wohnt vielmehr ein Prinzip, das seine Handlungen bestimmt.
Das war der Zustand des Menschen, als Gott ihn schuf. Der Mensch, den der Schöpfer geschaffen hat, war nicht etwas Mechanisches. Wir erinnern uns sicher, daß Gott zu ihm sagte: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen, aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen – von dem darfst du nicht essen; denn sobald du von diesem ißt, mußt du des Todes sterben“ (1. Mose 2:16-17).
Wie gab Gott dem Menschen diesen Befehl? Gott beschwor, verbot – aber er übte keinen Zwang aus. Wenn es Adam gefallen hätte, zu gehorchen und die verbotene Frucht nicht zu essen, so wäre dies sein Wille gewesen. Wollte er nicht auf den Befehl hören, würde sogar Gott ihn nicht daran hindern. Das ist freier Wille. Gott auferlegte dem Menschen die Verantwortung, nach seinem uneingeschränkten Willen zu wählen. Gott schuf keinen Menschen, der nicht sündigen, rebellieren oder stehlen konnte. Hätte er das getan, dann hätte er den Menschen zu einer Maschine gemacht. Gott konnte raten, verbieten und gebieten – aber die Verantwortung, darauf zu hören oder nicht, lag beim Menschen. Aus Liebe gab Gott sein Gebot im Voraus; aus Gerechtigkeit zwingt er den Menschen nicht, das zu tun, was er nicht wünscht. Gott muß die Einwilligung des Menschen, ihm zu gehorchen, abwarten, weil Gott den Menschen nie zwingt. Gott könnte bestimmt eine Vielzahl von Maßnahmen anwenden, ihn gefügig zu machen; jedoch nur wenn der Mensch zustimmt, wird Gott seine Absichten ihm verwirklichen.
Das ist ein äußerst wichtiger Grundsatz. Wir werden noch feststellen, daß der Schöpfer nie gegen sein Prinzip handelt, aber die bösen Geister tun das ständig. Daran können wir unterscheiden, was von Gott ist und was nicht.
(Watchman Nee, „Der geistliche Christ“)
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