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Marco-1977s Blog

Marco-1977
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Marco-1977
48 Jahre
13439 Berlin

Wann findet für Christen die Entrückung statt?

Wann findet für Christen die Entrückung statt? - glaube,bibel,entrückung,Eschatologie,drangsal Liebe Brüder und Schwestern, wie sicherlich einige von euch über Social Media mitbekommen haben, ist das Thema „Entrückung“ momentan wieder in aller Munde unter uns Christen. Dieses Mal scheint ein Influencer und moderner Prophet dafür verantwortlich zu sein, der es dank seiner großen Reichweite geschafft hat, dieses Thema innerhalb weniger Wochen viral gehen zu lassen. Daraufhin traten weitere vermeintlich Fachkundige hervor, die anhand biblischer Daten mathematische Berechnungen angestellt haben und behaupten, die Entrückung werde zwischen dem 20. und 26. September 2025 stattfinden.

Wer schon etwas älter ist, wird vermutlich nicht gleich in Schnappatmung verfallen. Es ist ja kein Geheimnis, dass einzelne Personen oder Gruppen in der Vergangenheit immer wieder mal den Tag X vorausgesagt haben, nur um dann enttäuscht zu werden. Das ist leider keine neue Erscheinung.

Ich möchte nun aber den aktuellen und viralen Hype zum Anlass nehmen, um in diesem Blogbeitrag zu berichten, wie ich persönlich damals mit dem Thema „Entrückung“ umgegangen bin, welche Probleme ich daran gesehen habe und wie ich schließlich zu einer festen Überzeugung und einer fundierten Meinung gefunden habe.

Wenn man sich mit dem Thema „Entrückung“ beschäftigt, stellt man rasch fest, dass hier eine große Komplexität vorliegt, die bis in die Tiefe der Theologie reicht. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Positionen und Meinungen, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. Ich werde diesen Beitrag aus der Perspektive der philosophischen Theologie verfassen, weil diese nun mal der Zweig ist, in dem ich mich auch grundsätzlich bewege.

Dabei möchte ich gleich vorweg sagen: Auch bei diesem Thema existiert keine endgültige, unumstrittene Erkenntnis von „richtig“ oder „falsch“. Es gibt jedoch Positionen, die näher an der biblischen Wahrheit zu sein scheinen und als wahrscheinlicher gelten als andere. Mein Ziel ist es, die verschiedenen Sichtweisen darzustellen und meine eigene Überzeugung im Lichte der Heiligen Schrift und der theologischen Reflexion zu reflektieren.

Gibt es überhaupt so etwas wie eine Entrückung?

Allein bei dieser ersten Frage herrscht Uneinigkeit, denn sowohl die orthodoxen Kirchen als auch die römisch-katholische Lehre lehnen die Vorstellung einer „Entrückung“ eher ab. Sie betrachten die entsprechenden biblischen Hinweise eher als metaphorisch oder symbolisch. Ähnlich sehen auch liberale und bibelkritische Gemeinden bestimmte Passagen als überholt oder metaphorisch an. Von diesen Seiten wird häufig argumentiert, dass alle Menschen unmittelbar nach dem Tod ins Paradies kommen.

Dagegen vertrauen vor allem evangelikale Gemeinden dem Wort der Bibel und erkennen die Lehre von der Entrückung an. Für sie ist die Entrückung eine tatsächliche biblische Lehre, die fest in der Heiligen Schrift verankert ist.

Wenn es also um die Frage geht, ob die Entrückung biblisch ist und ob es eine tatsächliche Entrückung geben wird, lässt sich diese eindeutig bejahen. Ein bedeutender biblischer Beleg hierfür sind 1. Thessalonicher 4,16-17, in denen die Auferstehung und die Entrückung der Gläubigen beschrieben werden.

1.Thessalonicher 4,16-17 Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein.


Doch damit ist die Diskussion noch nicht abgeschlossen. Das Wort Gottes macht die Sache keineswegs einfach, denn es bleiben offene Fragen: Was genau ist eine Entrückung? Und vor allem: Wann und wie wird sie stattfinden?

In der theologischen Diskussion hat sich im Laufe der Zeit eine Einteilung in drei Hauptmeinungen herausgebildet, die den Zeitpunkt der Entrückung beschreiben:

- Prä-Tribulation: Die Entrückung erfolgt vor der großen Drangsal.
- Mid-Tribulation: Sie findet während der großen Drangsal statt.
- Post-Tribulation: Die Gläubigen werden nach der großen Drangsal entrückt.

Jede dieser Positionen hat ihre eigene biblische Begründung und wird in der Theologie unterschiedlich vertreten.

Ich möchte an dieser Stelle keine biblische Verse-Schlacht entfachen und krampfhaft versuchen, das biblische Puzzle zu lösen, nur um meine eigene Position zu untermauern. Das ist nicht mein Anliegen! Vielmehr möchte ich hier, wie es auch der philosophischen Theologie entspricht, die verschiedenen Positionen objektiv und aus einer Metaebene betrachten.

Dabei stellte sich mir die Frage: Welcher Zeitpunkt wäre für unsere menschliche Situation am besten geeignet – vor, mitten drin oder danach? Allein aus logischer Sicht und basierend auf der menschlichen Wesenheit, in ihrem hedonistischen Wesen, wäre ein „Davor“ sicherlich die erstrebenswertere Wahl. Doch es scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein.

Wenn man Gläubige fragen würde, ob sie lieber die sofortige oder die spätere Entrückung wählen möchten, würde die Mehrheit vermutlich die spätere Variante bevorzugen. Zwar besteht grundsätzlich der Wunsch nach einer baldigen Entrückung, doch in vielen Fällen ist dies eher ein Lippenbekenntnis. Denn viel zu viele hängen noch an der Welt mit ihren reichhaltigen und vertrauten Angeboten und Gewohnheiten. Schließlich ist nicht alles auf der Welt schlecht, und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Der Gedanke an das Ungewisse bei einer plötzlichen Entrückung kann einem Angst machen – ganz im Sinne des Mottos: „Entrückung ja, aber bitte nicht so schnell.“ Viele fühlen sich einfach noch nicht bereit, weil sie sich noch nicht von ihrem materiellen Leben trennen möchten. BIG PROBLEM!

Doch wie wäre es denn, wenn eine Entrückung tatsächlich jederzeit ohne vorherige Ankündigung geschehen könnte? Würde man dann wirklich "frei" entscheiden können, oder würde die Angst bestimmen? Diese Frage sollte man sich kritisch stellen.

Wie möchte es Gott? Möchte er, dass wir aus Überzeugung zum Glauben finden, oder eher aus Angst?

Hier zeigt sich wieder deutlich die widersprüchliche Theologie, die sich in den Schriften des Paulus und seiner paulinischen Schule und Tradition widerspiegelt. Diese steht nicht immer im Einklang mit den Worten unseres Herrn und der Theologie Jesu.

Grundsätzlich lehrt die Tora, dass wir uns freiwillig und ohne Zwang für Gott und den Glauben entscheiden können. Es hängt von unserer Entscheidung und unserer Bereitschaft ab, diese Konsequenz zu akzeptieren. Der Mensch soll aus freiem Willen handeln, nicht aus Angst.

Im Gegensatz dazu knüpft Paulus an Bedingungen, die in den verschiedenen Briefen manchmal widersprüchlich erscheinen. Dies führt zu unterschiedlichen Interpretationen und Verständnissen.

Ein anschauliches Beispiel in diesem Zusammenhang ist Matthäus 24,48–51.

Matthäus 24,48-51 Wenn aber der Knecht böse ist und in seinem Herzen sagt: Mein Herr verspätet sich! und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und mit Zechern isst und trinkt, dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.


Hier lässt Jesus eine Warnung verlauten, gleichzeitig hält er die „Chance“ offen, dass der Knecht, der die Wiederkunft verzögern möchte, aufgrund seiner irdischen Begierden und seines Stolzes nicht sofort umzukehren. Er kann „baldig“ umkehren, was ihn retten würde und ihn vom Heuchler zum echten Bekenner machen könnte. Dieses „baldige“ Umkehren, was Jesus offen läßt, kann in diesem Vers als Chance dargestellt werden.

Paulus kennt diese Perspektive so nicht, zumindest nicht in der heute vorherrschenden Interpretation, die Paulus’ Worte unreflektiert übernimmt und suggeriert, man müsse "sofort" umkehren. Der entscheidende Unterschied liegt darin: Es ist „besser“, umzukehren, aber es ist kein „Muss“ – sonst würde die Bibel eine andere Botschaft vermitteln. Jesus rät, Paulus verlangt.

Dadurch entsteht eine falsche Theologie, die so nicht in der Bibel steht. Es ist nicht die Angst, die uns zum Glauben treibt, sondern die Liebe und das freiwillige "Ja" zu Gott.

5.Mose 30,19 Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.


Josua 24,15 Wenn es euch aber nicht gefällt, dem HERRN zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt ...


Der Herr kommt, wenn niemand damit rechnet – nicht dann, wenn alles in die Brüche geht, sondern genau dann, wenn wir meinen, alles sei in Ordnung. So zeigt sich auch hier eine Differenz zwischen den Lehren Jesu und den Äußerungen der paulinischen Tradition.

In der biblischen Botschaft geht es darum, wachsam zu sein und im Glauben lebendig zu bleiben – aus Liebe und Überzeugung, nicht aus Angst oder Zwang.

Diesen Punkt sollte man nicht unter den Teppich kehren. Mir ist die Erkenntnis gewachsen, dass der eigentliche Grund dafür oft darin liegt, dass wir uns allgemein noch nicht bereit fühlen für die Wiederkunft unseres Herrn und die Entrückung. Es ist das Weltliche, das uns festhält: unsere Eltern, Familie, Freunde und die vertrauten Dinge dieser Welt, die uns Freude bereiten. Oft ist es auch das Gefühl, noch etwas hinterlassen zu müssen, etwas, das wir noch nicht erreicht haben. Vielleicht möchten wir noch Erfahrungen in der Welt sammeln. Und schließlich fürchten wir bei der Vorstellung der Entrückung das Unbekannte, eine Zukunft, die wir nicht kennen.

Man kann es kaum verübeln. Hier auf Erden, in all unserem Hochmut, den wir gerne als Heldenmut darstellen, wissen wir genau: Wenn wir vor Jesus stehen, in seinem Glanz und seiner Herrlichkeit, dann werden wir erkennen, wie klein wir eigentlich sind – vor unserem Schöpfer und Herrn. Die große Showbühne endet hier sofort und die Wahrheit wird sich offenbaren.

Doch so oder so: Laut Bibel wird es kein ewiges „Weiter so“ auf dieser Welt geben. Es wird ein Gericht kommen, eine Endzeit, in der all das, was bisher auf Erden geschehen ist, nur als eine Art gemütliche Urlaubsreise erscheinen mag – um es so deutlich zu sagen.

Daher sollten wir uns ernsthaft die Frage stellen: Wollen wir wirklich die in der Bibel beschriebene Drangsal erleben? Oder ist das Angebot, ja das Geschenk, vielmehr darin enthalten, vor dieser Zeit entrückt zu werden? Ist es nicht weitaus besser, diesem Unheil zuvorzukommen?

Ich selbst habe mich damals noch nicht bereit gefühlt. Auch heute, ehrlich gesagt, würde ich gerne noch ein wenig Zeit auf diesem Planeten verbringen, um mehr Erkenntnisse zu gewinnen. Doch im Vergleich zu damals bin ich bereit, wenn der Herr kommt. Und ich freue mich darauf, denn ich weiß: Dann gehöre ich zu den Geretteten. Ich bin mir sicher, dass all mein Leid, meine Krankheiten und das ganze Elend sofort verschwinden werden, wenn ich vor ihm stehe. Dann bleibt mir erspart, die Drangsal und den Zorn Gottes zu erleben. Amen!

Deshalb bin ich froh darüber, wenn die Entrückung vor der Drangsal stattfindet. Es ist eine Hoffnung, die mir Kraft gibt, im Glauben standzuhalten und auf die zukünftige Erlösung zu vertrauen.

Wie man anhand meiner Worte sicherlich bereits erahnen kann, gehöre ich zu den Christen, die die Position vertreten, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet – die sogenannte Prä-Tribulationstheologie. Dabei stütze ich mich auf 1. Thessalonicher 5,9, wo es heißt, dass die Geretteten das Zorngericht Gottes nicht erleben werden.

1.Thessalonicher 5,9 Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, die Rettung erlangen.


So schwindet die Vorstellung, wo man glaubte, das die Zeichen der Endzeit eine Rote Kuh (4.Mose 19) und der 3. Tempel (Hesekiel 40) seinen, wo der Antichrist thront. Mit der vorzeitigen Entrückung, bekommt kein wiedergeborener Christ etwas davon mit. So klingt es zumindest, von jenen, die grob ihr Verständnis von der Entrückung kundtun.

Was man dafür tun müßte, findet sich im Römer 10,9

Römer 10,9 denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden.


Meine Erkenntnis und Meinung

Nachdem ich mich längere Zeit mit der Thematik beschäftigt habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Entrückung nicht nur biblisch nachweisbar ist, sondern auch ableitbar sein könnte. Insbesondere halte ich es für plausibel, dass sie vor der großen Drangsal stattfindet. Deshalb glaube ich an diese Möglichkeit.

Gleichzeitig ist mir bewusst, dass die Bibel auch andere Auslegungen zulässt. So ist es denkbar, dass die Entrückung während der Drangsal nach etwa 3,5 Jahren oder sogar nach deren Ende erfolgen könnte. Die biblischen Texte lassen hier unterschiedliche Interpretationen zu.

Ein wiederkehrendes Problem stellt für mich Paulus dar, der sich in nur zwei Briefen – aber auch in anderen Stellen – widerspricht. Im 1. Thessalonicher wird noch von dem einen gesprochen, während im 2. Thessalonicher eine andere Sichtweise vertreten wird. Hinzu kommt die Schriftkritik, die teilweise bezweifelt, ob der Autor jener Briefe tatsächlich Paulus ist. Wenn man dies alles berücksichtigt, stellt sich die Frage: Sollte man an etwas festhalten, das so widersprüchlich erscheint? Für mich gilt: Man sollte an der Wahrheit, an der Wirklichkeit glauben, nicht an das, was nur vorgibt, die Wahrheit zu sein.

Ohne die katholische Lehre des Amillennialismus zu kommentieren, lässt sich nach den Aussagen des Paulus doch ableiten, dass die Gemeinde (die Kirche) das Leid der Drangsal nicht vollständig durch die vorentrückung erfahren wird. Es wäre schön, wenn das so wäre.

Trotz der damaligen Skepsis habe ich für mich gelernt, auf Jesus’ Warnungen zu hören und vorbereitet zu sein. Ich versuche, so zu leben, als würde der Herr morgen kommen und die Entrückung einsetzen. Diese Haltung hat mir geholfen, mein Denken zu verändern: Das Leben hier auf der Erde hat keine ewige Zukunft, und die Entrückung ist für mich kein Hindernis, sondern eine Zusage der Hoffnung. Es ist hilfreich, die Welt als eine temporäre Phase zu sehen – wie einen Urlaub auf diesem Planeten, der eines Tages enden wird. Dann kehren wir zurück zu dem Ort, an dem alles seinen Anfang nahm. Das Ende ist somit auch der Anfang.

Deshalb sollten wir uns auf eine Entrückung vor der großen Drangsal freuen. Meine Meinung.

Um die aktuelle Frage zu beantworten, ob ich an eine Entrückung im September 2025 glaube: Meiner Einschätzung nach halte ich das für eher unwahrscheinlich. Jesus hat uns deutlich gemacht, dass all die Zeichen von Ungerechtigkeit, Leid, Elend, Nöten, Naturkatastrophen, Krieg, Seuchen und Ähnlichem nur einen Vorgeschmack auf das sind, was in der Endzeit noch kommen wird. Wir befinden uns noch in der Gnadenzeit, und die Anzeichen für die Zeit des Zorns sind meines Erachtens noch nicht sichtbar. Auch Dinge wie die rote Kuh oder der dritte Tempel sehe ich derzeit noch nicht als erfüllt an.

Wir sollen bereit sein, aber nicht in Panik verfallen – das ist die Botschaft, die Jesus uns geben wollte.

LG, Marco :-)


Verfasst: 13.09.2025, 10:50 Uhr

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