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bezauberndes Blog

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62 Jahre
50676 Köln

Dem Tod ins Auge schauen

Wer hat das in unserem Alter schon erlebt? Ich hatte mal einen schweren Unfall. Der Unfallverursacher zwang mich mit 80 Std. km gegen sein Auto zu fahren, indem er mir einfach die Vorfahrt abschnitt. Seine Frau wartete im Graben und ich war froh, das Lenkrad nicht rum-gerissen zu haben. So überlebten wir alle. Allerdings, waren meine letzten Gedanken, Du musst Deinen Sohn vom Kindergarten abholen.

Ich dachte nicht an den Tod, vor mir stand das Leben. Wie ein Wunder, hatte ich nur ein großes Hämatom im Brustkorb, da wo mein Gurt Schlimmeres verhindert hatte! Wie viel elementarer muss es sein, den Tod in einem solchen Augenblick vor Augen zu haben?!

Den Tod hatte ich auch vor Augen, als drei meiner Kumpels gestorben waren, in kurzer Zeit hintereinander. Ich bat Gott, mal eine Pause zu machen und tatsächlich habe ich jetzt einige Jahre Ruhe davon gehabt. Der Tod gehört zum Leben, das ist so leicht gesagt.

Aber doch nicht jetzt schon! Ich möchte noch soviel erleben, sehen wie mein Sohn erfolgreich ist und einen netten Menschen lieben lernt. Ich möchte so gerne sehen, wie er seine Kinder erzieht und ein Vater geworden ist. Ist das egoistisch?

Ich bin ein alter Knochen und kein Schwein wird so alt, wie ich jetzt bin. Die werden nämlich vorher von uns verspeist. Warum nur? Warum kann ich nicht einfach auf Fleisch verzichten?! Ich gebe nicht auf und probiere es immer und immer wieder.

Dem Tod ins Auge schauen und mit Gott das Leben hier auf Erden vereinbaren. Warum macht das Sterben solche Angst. Es ist so unberechenbar wie wir sterben. Sind wir, beim letzten Gang, alleine oder werden alle Angehörigen am Bett stehen? Wird es ein plötzlicher, qualvoller oder ruhiger Tod. Auf jeden Fall soll es anschließend eine Fete geben, so wie das in der Karibik üblich ist. Wehe, es feiern nicht alle mit.

Ich möchte möglichst auch noch gute und erfüllte Jahre erleben. Die Verzweiflung wird vor meinem Leben keinen Halt machen. Aber ich entscheide, wie ich mich dabei verhalte, meine Einstellung dazu wird von mir geprägt.

Ich hoffe auch Ihr lebt wie es Euch entspricht. Ich hoffe, Ihr lebt glücklich, zumindest, die meiste Zeit Eures Lebens. Bitte lass Mord und Selbstmord an uns vorüber gehen. Lass uns das Leben unseren Geliebten verschönern und beglücken.

Jeany Blackwood, Copyright


Verfasst: 04.08.2014, 06:16 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • gloria10 schrieb am 04.08.2014 um 08:42 Uhr

    Es ist ein trauriges, aber gutes Thema, über das sich jeder mal oder mehrmals im Leben Gedanken machen sollte.
    Alle betrifft es irgendwann einmal, bei sich selbst oder bei anderen.
    Und nicht immer sind es dann auch die Älteren.
    Wie oft hört man von vorzeitigen dorthin gehenden! Und man denkt es ist so ungerecht, wenn ein Kind stirbt, was noch nicht mal richtig gelebt hat.

    Doch, wir haben es nicht in der Hand! Nur Gott kann dies alles überblicken und ist der Steuermann!

    Danke für diesen nachdenklichen Blog!
    liebe Grüße
    von Gloria10